Motivation mit Benefits - Voraussetzungen und Möglichkeiten

Das wichtigste Kapital vieler Unternehmen sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Qualifizierte und motivierte Fachkräfte zu finden und zu binden ist daher eine der wichtigsten Aufgaben. Eine Möglichkeit sind zusätzliche Leistungen des Betriebes für die Mitarbeiter bzw. Mitarbeitervorteile, neudeutsch Benefits. Aber welche Benefits sind für meine Mitarbeiter/innen geeignet? Was motiviert sie? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Motivation - © Karl-Heinz Lordieck © Karl-Heinz Lordieck
Generell gilt, 90 % der Mitarbeiter/innen wünschen sich ein attraktives Gehalt, Karriere und Weiterbildungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, eine positive Unternehmenskultur und sinnstiftende Aufgaben. All diese Faktoren sind wichtig, damit sie mit Ihrer Arbeitsstelle zufrieden sind. Dabei setzen die Mitarbeiter/innen je nach Lebenssituation, Persönlichkeit, Alter, Qualifikation usw. unterschiedliche Prioritäten. Vernachlässigt wird bei der Motivation häufig der Punkt Unternehmenskultur. Ein gemeinsamer Betriebsausflug, eine Erntefeier, ein zusätzlicher freier Tag usw. zeigen den Mitarbeiter/innen, dass man sie schätzt.
Unzufriedenheit entsteht vor allem bei falschen Versprechungen und enttäuschten Erwartungen.
Daher gilt die goldene Regel: Versprechen Sie nichts, was sie nicht halten können.
Benefits sind nur das Topping und können eine generelle Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen nicht ausgleichen. Benefits müssen zum Unternehmen und dessen Kultur passen. Möglich sind eine betriebliche Altersvorsorge, ein Bonus, eine Gewinnbeteiligung, kostenfreie Getränke, Verpflegung, Gesundheitsvorsorge usw. In der Landwirtschaft beliebt sind u. a. Verpflegung, Tankgutscheine und die private Nutzung von betrieblichen Maschinen und Werkzeug oder auch kostengünstiger Wohnraum. Materielle Aspekte wirken dabei eher kurzfristig und die sogenannten „Feel-Good“-Faktoren eher langfristig. Immer wichtiger werden Flexibilität und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Generell gilt, dass nicht jedes Benefit für jede/n Mitarbeiter/in gleich wichtig ist. Um ihre Mitarbeiter/innen zu motivieren und langfristig zu binden, sollten sie die Leistungen individuell anpassen. Für den einen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig, für den anderen die Möglichkeit zu Fortbildung oder die Übernahme von Verantwortung und der dritte hat einen Nebenerwerbsbetrieb, den er/sie bewirtschaftet und braucht dafür zeitliche Flexibilität. Suchen Sie das Gespräch mit ihren Mitarbeiter/innen um herauszufinden, ob sie zufrieden sind und was sie zusätzlich motivieren und damit längerfristig binden kann. Benefits können zwar je nach Mitarbeiter/in unterschiedlich sein, sollten aber für alle transparent sein. Nur dann werden sie als gerecht empfunden.
Betriebe im Agrarbereich bieten häufig schon Benefits, ohne dass es ihnen oder ihren Mitarbeiter/innen bewusst ist. Um ihre Attraktivität als Arbeitgeber herauszustellen, können sie folgendermaßen vorgehen:

  1. Bestandsaufnahme: Was bieten wir und wie wirksam ist dies?
  2. Mitarbeitergespräch: Was wünschen sich die Mitarbeiter? Womit sind sie zufrieden und womit nicht?
  3. Ideen für Veränderungen und Benefits sammeln (bei Berufskollegen, auf Weiterbildungen, in anderen Branchen …..)
  4. Veränderungen und Benefits entwickeln, Prioritäten setzen und Aktionsplan erstellen
  5. Veränderungen und Beneftis testen und Feedback einholen

Sie sollten regelmäßig überprüfen, ob ihre Arbeitsbedingungen und Benefits noch attraktiv sind. Kommunizieren Sie, was sie bieten. Dies hilft Ihnen auch bei Stellenausschreibungen. Schaffen Sie Transparenz und versprechen Sie nur, was sie halten können. Der Kommunikation innerhalb und außerhalb ihres Unternehmens kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Autorin: Ellen Padeken

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